Dienstag, Oktober 18, 2016

Vermischtes vom 18. Oktober 2016

1. In einem "Schweizer Aufschrei" kämpfen Männer darum, als Opfer von Sexismus nicht länger unsichtbar zu bleiben.



2. Drei Leserreaktionen auf mein 2007 erschienenes Buch "Männerbeben" zusammenzustellen, ist schon einmal ausgesprochen freundlich, aber dann noch einen Pretenders-Song darunter zu setzen, an Würdigung kaum mehr zu übertreffen. Herzlichen Dank!



3. Das Magazin "Compact" hat ein Dossier "Frauen in den Lügenmedien" zusammengestellt.



4. Auf Telepolis spricht Peter Mühlbauer über den sexfeindlichen neuen Viktorianismus in unserer Gesellschaft:

In England wurde im letzten Jahr ein damals 14-jähriger Schüler als Sexualstraftäter registriert, weil er in seinem Schlafzimmer ein Nackt-Selfie von sich angefertigt und an eine Mitschülerin verschickt hat. Da er zum Verschicken Snapchat nutzte, glaubte der Schüler, dass sein Nacktselfie sich nach zehn Sekunden selbst löschen und nicht in fremde Hände gelangen würde. Damit lag er falsch: Das Bild und Erzählungen darüber machten in der Schule die Runde - weshalb sich der Registrierte als eigentliches Opfer seiner Tat fühlte. Als Opfer, das faktisch bestraft wurde, während Täter, die die Bilder weiter austauschten, straffrei ausgingen, weil die Schule argumentierte, sie dürfe ihre Mobiltelefone nicht durchsuchen.

In den USA landen sogar viele Teenager in Sexualstraftäter-Datenbanken, die gar keine Sexting-Fotos machten, sondern nichts anderes als das, was ihnen sowohl die populäre Kultur als der ganz normale (und keineswegs pädophile) Geschlechtstrieb vorgeben. Der ehemalige Richter William Buhl sagte dem Fernsehsender CNN dazu 2015, wenn man die aktuelle Rechtslage konsequent umsetzen würde, dann müsste man 30 bis 40 Prozent der US-Schüler von den High Schools nehmen und in Gefängnisse stecken.




5. Die Alaska Airlines weigerte sich einen Passagier zu befördern und warf ihn aus der Maschine. Ein Randalierer oder gar ein Terrorist? Fast. Er hatte eine der Stewardessen als "sexy" bezeichnet.



6.
Gallup has a new survey out, showing that 1 in 3 U.S. women worry "frequently" or "occasionally" about being sexually assaulted. (...) Gallup found less than 1 percent of women said they had personally been the victim of sexual assault. Slightly more (1.6 percent) said either they or another household member had been a victim.

(...) Young women were the most likely to say they had recently been victimized, with 1.2 percent saying they had experienced sexual assault in the past year. This could be due to new definitions of sexual assault which basically turn anything anyone dislikes into felony sexual assault. Among all U.S. adults, just 0.6 percent said they had been the victim of sexual assault in the past year.

(...) "Typically, sexual assault has not ranked among Americans' top crime concerns — with theft of credit card information, identity theft, burglary and car theft usually ranking higher. The lesser concern about sexual assault may have more to do with the frequency of the crime than the seriousness of it," Gallup wrote. "Along these lines, Americans also worry less about being murdered than about crimes involving theft or damage of property, for example."


Hier findet man den vollständigen Artikel.



7.
More than half of misogynistic posts by Twitter users in the UK and America are written by women, according to a new large-scale study. A report that analysed 19 million tweets over four years found three million posts including insults aimed at women. The users who had posted the insults were more likely to be female than male.


Hier geht es weiter.



8. Die feministische Feminismukritikerin Christina Hoff Sommers wird auf Youtube zensiert.



9. Bei der Internet Movie Database findet man zwei neue Rezension von The Red Pill. Ein Kritiker schreibt über die Regisseurin Cassie Jaye: "After the West Coast Premiere (...) she reveals that making [the film] cost her friendships and support from a community made up mostly of women who say they want to see more women filmmakers, but really only mean that if they're promoting material they approve of".



10. Die Post. Einer meiner Leser schreibt mir:

Auf jetzt.de (Magazin der Süddeutschen Zeitung) erscheint aktuell ein Artikel, den ich von der Süddeutschen nicht erwartet hätte. Titel: Die Meinungsdiktatur der Linken. Beschrieben wird, wie die Politische Korrektheit in Zensur umschlägt und Safespaces, Triggerwarnungen und eine Bürokratie hervorbringt, die vor Übervorsichtigkeit alles verbietet, einschränkt und limitiert.

Eine Studentin bringt ein krasses Beispiel: "Zu viel wurde es Toni, als die Studentinnen anfingen, solche Warnungen auch im Alltag zu verwenden. "Ich habe zwei Flaschen Wein mit nach Hause gebracht und eine Kommilitonin sagte: 'Das nächste Mal warne uns doch bitte vorher – der Vater einer Mitbewohnerin ist Alkoholiker und der Anblick von Wein könnte bei ihr einen Nervenzusammenbruch auslösen.' Da dachte ich: Wie bitte?"

Eigntlich ist der Artikel lesenswert. Allerdings lässt er einen sehr wichtigen Aspekt weg: die Schuld radikaler Feministinnen an der beschriebenen Lage. Damit glänzt der Artikel wieder mit etwas, was sich oft bei SZ Artikeln wahrnehmen lässt: Man schreibt nur die Wahrheit, die gewollt ist. Damit macht unterwirft sich die Redaktion selbst der angeprangerten Diktatur.

Denn die Situation wird so dargestellt, als ob diese Phänomen wie aus dem Nichts Mitte der 2000er auftauchte. Wer regelmäßig Genderama liest und die Artikel aus den USA verfolgt, weiß, dass Feministinnen mit ihrer Klagefreudigkeit und einer ausgeprägten Freude sich als Opfer darzustellen eine Hauptschuld an diesem Zustand tragen.

Ein Abschnitt am Ende ist bezeichned für die ganze Misere:

*** "Polarisierung ist eine Konsequenz dessen, was wir als Fortschritt empfinden", sagt Greg Lukianoff. "Wir haben die Möglichkeit, in Gemeinschaften zu leben, in denen alle so ähnlich ticken wie wir – das hört sich wunderschön an! Aber je mehr Menschen in solchen Gruppen leben, desto radikaler werden sie in ihren Überzeugungen. Und empfinden die anderen Gruppen als entweder dumm oder böse." Lukianoff glaubt, dass die aktuelle Situation an den Unis diese allgemeine Polarisierung noch verschlimmern wird. "Hochschul-Absolventen haben viel Macht. Wenn sie zum Beispiel Anwälte werden, kann ihre Art zu denken die Rechtspraxis verändern – denn das First Amendment ist immer nur so stark, wie es interpretiert wird." ***

"Je mehr Menschen in solchen Gruppen leben, desto radikaler werden sie in ihren Überzeugungen. Und empfinden die anderen Gruppen als entweder dumm oder böse." Ein Blick auf das feministische Lager in Deutschland gibt dieser Aussage Recht. Und auch die Aussicht, dass die Lage noch schlimmer wird, wenn aus Jurastudentinnen mal Richter oder Anwälte werden, konnte man an der Debatte um die Verschärfung des Sexualstrafrecht gut erkennen.

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