Mittwoch, November 30, 2016

Vermischtes vom 30. November 2016

1. Das vorgestern vom Bundesfrauenministerium veranstaltete Treffen zum Zukunftsgespräch "Vater sein braucht ZEIT" hat dem Blogger Jochen König überhaupt nicht gefallen. Wenn man allerdings an Jochen Königs Polemik gegen Cassie Jayes Dokumentation "The Red Pill" und seiner darin offenbarten Ablehnung der Männerbewegung zurückdenkt, bedeutet das im Umkehrschluss, dass der Auftritt von Männer- und Väterrechtlern bei diesem Treffen offenbar wirklich stark war. Auch wenn Ministerin Schwesig selbst natürlich mal wieder fehlte – vermutlich weil keiner der Väterrechtler die 7000 Euro dabei hatte, mit der sich Schwesig und andere SPD-Granden ihre Anwesenheit gerne bezahlen lassen.



2. Viele Väter sagen sich: "Ich würde für die Familie weniger arbeiten, aber schadet das nicht der Karriere?" Eine neue Gehaltsstudie zeigt: Diese Sorge ist berechtigt. Väter in Teilzeit bekommen weniger Stundenlohn.



3. Du sollst Gott nicht lästern, forderte früher die Kirche. Heute ist an die Stelle Gottes die Gender-Ideologie getreten. Um deren Kritiker mundtot zu machen, sucht die Evangelische Kirche nach Strategien:

In den angebotenen Workshops stehe die Arbeit an konkreten Gegenstrategien gegen die Gender-Gegner im Mittelpunkt. Es solle erörtert werden, wie sich "kirchliche Funktionsträger_innen" wirksam und angemessen positionieren könnten.

Zu den Referenten der Tagung gehören die Journalistin und Feministin Katrin Rönicke, der Publizist Andreas Kemper und die Pfarrerin Eli Wolf, die in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft mit einer Grünen-Politikerin liiert ist.




4. Wie die Londoner Times berichtet, behindert die Angst vor Sexismus-Vorwürfen inzwischen die Gehirnforschung:

Women’s health is being put at risk because researchers have ignored gender differences in the brain out of fear of being labelled sexist, scientists have claimed.

Male and female brains can respond differently to drugs for conditions such as stroke, but for years neuroscientists have feared being "a pariah in the eyes of the neuroscience mainstream" if they highlighted the difference, according to a guest editor of a special edition of the Journal of Neuroscience Research.


Der britische Telegraph greift die Berichterstattung der Times auf. Wie man dadurch erfährt, gefährdet die feministische Korrektheit auch die Gesundheit von Männern:

Lazaroids, a rejected stroke treatment, may have worked for men but was deemed as no longer working after being used on both sexes.


Die Argumentation der Saboteure solcher Forschung ist nachvollziehbar: Da der Genderlehre zufolge Geschlecht sozial und nicht biologisch konstruiert ist ("Biologismus" gilt in der Genderszene als rechtsradikal), kann die Erforschung von Geschlechtsunterschieden im Gehirn politisch und moralisch unmöglich legitim sein.

Vermutlich entspricht Gehirnforschung auch aus der Perspektive der Evangelischen Kirche der Genderlästerung. Gottlob kann die Kirche auf jahrhundertelange Erfahrung zurückgreifen, wenn es darum geht, der Aufrechterhaltung eines bestimmten Weltbilds zuliebe wissenschaftliche Forschung zu unterdrücken. Vielleicht kann Andreas Kemper wenigstens veranlassen, dass dieses ketzerische Zeug aus der Wikipedia rausgehalten wird.



5. Viele Medien berichten gewohnt unkritisch über eine EU-Studie, der zufolge angeblich ein Viertel aller Befragten Sex ohne Einwilligung unter Umständen akzeptabel findet. Die Bloggerin "Erzählmirnix" karikiert diese Lust am Skandalisieren in einem Comic.



6. Um dagegen zu protestieren, dass Frauen für Donald Trump nur Sexobjekte sind, strippt ein Model jetzt in der New Yorker U-Bahn. Bento ist voller Solidarität.



7. Plakate, die auf die Vorführung von The Red Pill in Toronto hinweisen, werden abgerissen und verschandelt. Feminismus und Maskulismus sind wirklich nicht gleichzusetzen: Mir ist kein einziger Fall bekannt, bei dem Maskulisten dasselbe vor feministischen Veranstaltungen getan haben. Unter Feministinnen ist es Usus.



8. Mehr Irrsinn von amerikanischen Hochschulen:

Twice in the past month, graffiti appeared in three bathrooms on Pitzer College’s campus, naming students who were allegedly "perpetrators of rape culture" and "perpetrators of sexual assault."

The first time the names appeared on the bathroom walls, on Oct. 26, administrators painted over them — but the next day, the graffiti was back.

(...) The Pitzer Advocates for Survivors of Sexual Assault, a student organization, wrote in a campus-wide email that the graffiti was potentially deeply triggering.

"The danger of being confronted with the name of a past assaulter in this manner has the potential to be extremely re-traumatizing, and we want to encourage cognizance of this reality," they said.

(...) According to the Student Life, the weekly student newspaper, the list of names included two members of the Pitzer Advocates for Survivors of Sexual Assault. Both students named in the graffiti resigned, "which temporarily leaves the group without male-identifying advocates."




9. Die Post. Ein Lehrer unter den Genderama-Lesern weist mich auf einen ZEIT-Artikel über das aktuelle Ergebnis des Schulvergleichstest TIMSS ("Trends in International Mathematics and Science Study") hin, bei dem alle vier Jahre mathematische und naturwissenschaftliche Kompetenzen von Viertklässlern verschiedener Länder untersucht werden. Es zeigt sich, dass die Leistungen deutscher Schüler stagnieren, was in dem Artikel so begründet wird:

Der deutliche Vorsprung der Jungen im Bereich Mathematik und Naturwissenschaften vor den Mädchen existiert nicht mehr. Die Angleichung lag an den Jungen, die sich verschlechterten, während ihre Mitschülerinnen die Leistungswerte hielten oder leicht verbesserten.


Mein Leser kommentiert:

Schuld haben wieder mal die Jungs (Männer), denn sie wurden schlechter und können im Mittel den Schnitt nicht mehr nach oben drücken.

Um diesen Umstand zu bereinigen gibt es auch gleich Vorschläge seitens der Bildungsforscher: "Aufgrund der TIMSS-Ergebnisse empfehlen die Schulforscher der deutschen Bildungspolitik die gezielte Unterstützung für leistungsschwache und auch herausragende Schüler, eine bessere Lehrerbildung und spezielle Förderung von Kindern mit Migrationshintergrund."

Keine Rede mehr von den Jungs als Bildungverlierer, die gezielt gefördert werden müssten! Die Verschlechterung in diesem Bereich deckt eins auf: Bisher wurden die Jungs (die man durchaus als herausragende Schüler im Bereich Mathematik bezeichnen könnte) gezielt nicht gefördert, weshalb sie sich verschlechterten. Lässt sich hier von gezielten Vernachlässigung sprechen? Zugunsten der Mädchen, die das Niveau hielten oder leicht verbesserten? Ja.

In meinem Lehramtsstudium an einer Pädagogischen Hochschule habe ich einem Studienmodul über Diagnose im Bereich Mathematik erlebt, was es heißt, wenn Grundschullehrkräfte (ca. 95% weiblich) ohne oder mit unzureichenden mathedidaktischen Kenntnissen das Fach Mathematik unterrichten. Die Ergebnisse bekomme ich heute in der Sekundarstufe I als Mathe-Opfer der Grundschule. Es ist ein Trauerspiel.

Statt die Fächer Mathematik und Deutsch für Grundschul-Lehrkräfte bindend zu machen, können Grundschullehrerinnen mit den Fächerkombinationen Politik, Geschichte und Kunst an Grundschulen lehren. Für mich eine Folge verfehlter Gleichstellungspolitik: Damit mehr weibliche Lehrkräfte an Grundschulen eine Chance auf Einstellung bekommen, werden die Anforderungen herabgesetzt. Wer würde es angesicht dieser Ergebnisse wagen, von einer Quote für mehr Männer im Grundschuldienst zu sprechen?

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