Samstag, Dezember 03, 2016

Vermischtes vom 3. Dezember 2016

1. Im Weser-Kurier berichtet Jürgen Theiner über die wachsende Militanz des Genderlagers:

Sie beanspruchen für sich, verbindlich zu definieren, welche Positionen in der gesellschaftspolitischen Debatte noch zulässig sind. (...) In der Logik der selbst ernannten Diskurswächter ist das Niederbrüllen Andersdenkender, das Sprengen ihrer Veranstaltungen legitim.

Die Leute, die am Montagabend im Schnoor krakeelten, halten sich vermutlich für links. Dabei sind sie einfach nur engstirnig und borniert. (...) Viele geistreiche, gebildete Linke früherer Jahre sahen ihr Ziel darin, den politischen Gegner mit ihrem Intellekt in die Knie zu zwingen. Ihre kümmerlichen Nachfahren entziehen sich der Auseinandersetzung. Es reicht ihnen, auf dem hohen Ross moralischer Überlegenheit zu sitzen.


Die Frage ist, ob ihre "kümmerlichen Nachfahren" eine Alternative besitzen. Nicht jede Ideologie kann in intellektuellen Auseinandersetzungen siegreich sein. Für manche Ideologien wäre diese intellektuelle Auseinandersetzung der Todesstoß.

Aber wann berichten nicht nur Regionalzeitungen wie der Weser-Kurier sondern auch überregionale Leitmedien kritisch, dass sich das feministische Lager nur noch durch Niederbrüllen behaupten kann?



2. In den USA sind Frauen aufgebracht und empört. Der Grund: Kindesunterhalt soll zukünftig nur noch Kindern zugute kommen und nicht mehr beim Friseur und in Nagelstudios ausgegeben werden dürfen.



3. Die Washington Post blickt noch einmal zurück auf das Scheitern Hillary Clintons und seine Gründe:

I know quite a few people (men and women) who were, in fact, excited by the prospect that Clinton would become the first female president. Every single one of them, however, was a dedicated Democrat who would have voted for Clinton regardless. I didn’t come across a single independent or Republican friend, in "real life" or in social media, who found the breaking-the-glass-ceiling meme the least bit compelling. Indeed, some found it off-putting that the Clinton campaign seemed to want them to vote for her in part BECAUSE she was a woman.




4. An der US-amerikanischen Clark Universität zählt es inzwischen auch als Vergewaltigung, wenn man dem gewünschten Partner Dinge sagt wie "Ich bin mir nicht sicher, ob ich mit jemandem zusammen sein will, der keinen Sex mit mir haben möchte."

"Coercion is the use of emotional manipulation to persuade someone to something they may not want to do – like being sexual or performing certain sexual acts. Examples of some coercive statements include: ‘If you love me you would have sex with me.’, ‘If you don’t have sex with me I will find someone who will.’, and ‘I’m not sure I can be with someone who doesn’t want to have sex with me.’ Coercive statements are often part of many campus acquaintance rapes. Being coerced into having sex or performing sexual acts is not consenting to having sex and is considered rape/sexual assault," the college concludes.


Die Publizistin Amy Alkon, hauptberuflich Autorin von Ratgebern zum guten Benehmen im 21. Jahrhundert, kommentiert:

Under this definition, yes, bringing a woman flowers because you're hoping to get in her pants is "emotional manipulation."

(...) What underlies so much in this Clark U booklet is hatred of men, fear of men, and the notion that if you're born with a vagina, you're basically this fragile little baby bunny, entirely lacking in self-determination ... to the point where some man need only put a dozen posies in front of you and you'll drop trou (or whatever) and bend over for him to stick it in.

As I've said before: Count me the fuck out.




5. In Kanadas Hauptstadt Ottawa wurde eine Vorführung der Männerrechtler-Doku "The Red Pill" in einem Kino verhindert. Allerdings wurde die Veranstaltung daraufhin nicht abgesagt, sondern nur verlegt. Die Ottawa Sun und die CBC News berichten, wobei auch Cassie Jaye zu Wort kommt:

"I've noticed that most of us are very quick to laugh and scoff at men's issues but if the genders were reversed that would be hateful, hate speech, sexist, misogynist. So that was what was really challenging me during filming — my sexism, I guess, toward men's issues," she told CBC News, adding that her own struggle became part of the documentary.


Die Feministin Julie Lalonde hingegen befürwortet das Filmverbot und hält die Proteste von Männerrechtlern für Unsinn:

"They want to be painted as these poor victims of censorship because it feeds into this narrative that they constantly have that women get all the services, women get all the conversation and these men are left in the dust," she said. "This idea of freedom of expression, oh my God, it is so abused in this country. ... No one has the right to have their film shown. And if you are proud to say your film is very controversial, it makes people uncomfortable, then don't be surprised if people don't want to see it or people don't want to show it."


Währenddessen meldet die Twitter-Timeline von Cassie Jaye, dass die Vorführung des Films an der Universität Toronto – wo es noch vor vier Jahren von Gewalt begleitete Belagerungszustände gab, weil Feministinnen und andere radikale Linke den Männerrechtler Warren Farrell nicht über die Probleme von Jungen sprechen lassen wollten – zu einem vollen Haus führte. Hier kann man sich einige Fotos des vollbesetzten Saales anschauen. Der Vorführung waren allerdings über die letzten Jahre hinweg etliche hitzige Kontroversen zwischen Feministinnen und Männerrechtlern vorausgegangen, worüber Genderama kontinuierlich berichtete. Während beispielsweise Feministinnen immer wieder mal neue militante Aktionen ankündigten und Männerrechtler vereinzelt sogar mit Morddrohungen konfrontiert wurden, erwog die Uni Tornto zunächst, Männerrechtler für feministischen Vandalismus zahlen zu lassen (ohne Männerrechtler gäbe es diesen Vandalismus schließlich nicht) beziehungsweise von vorneherein eine Art Schutzgeld einzufordern. (Beides wurde schließlich durch ein Machtwort des Uni-Präsidenten unterbunden.) Ohne solche Kontroversen werden Meinungsfreiheit und Gleichberechtigung auch hierzulande nicht zu haben sein. Das haben nicht zuletzt die Attacken auf den ersten ganzheitlichen Genderkongress in Nürnberg gezeigt.

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