Sonntag, Februar 26, 2017

Wechselmodell, Frauenstreik, SheForHe – News vom 26. Februar 2017

1.
In seiner bisher unveröffentlichten Entscheidung XII ZB 601/15 vom 1. Februar 2017 stellt der Bundesgerichtshof (BGH) klar, dass die Doppelresidenz auch gegen den Willen eines Elternteils angeordnet werden kann. Bisher war die Rechtsprechung überwiegend gegenteiliger Meinung. Die Entscheidung des BGH kommt somit einem Paukenschlag gleich. Damit sind die Chancen, dass Kinder auch nach Trennung der Eltern den umfangreichen Kontakt zu beiden Eltern behalten, deutlich verbessert worden.


Hier geht es weiter mit dem Beitrag eines der bekanntesten deutschen Väterrechtler, Franzjörg Krieg.



2. "Diskriminierung trifft nicht nur Frauen, Männer erleiden oft ein ähnliches Schicksal" berichten aktuell die Schaffhauser Nachrichten in einem Artikel, der vor allem den Männer-Aktivisten Markus Theunert zu Wort kommen lässt. "Der Kampf der Feministinnen richte sich nicht gegen Männer an sich" behauptet Theunert, und ich frage mich wieder einmal, ob derart wirklichkeitsfernes Appeasement wirklich nötig ist, um in der Geschlechterszene überhaupt eine Chance auf Gehör zu finden. Theunert befindet sich wie üblich auf halbem Weg zwischen dem, was wahr ist, und dem, was er glaubt, seinen Zuhörern zumuten zu können, damit sich vielleicht irgendwann überhaupt mal etwas ändert.



3. Feministinnen waren schon immer wesentlicher forscher mit ihren Forderungen und Aktionen - und sind es auch heute noch. Inzwischen verrät CNN Näheres zum geplanten Frauenstreik am 8. März. Kyle Smith kommentiert den Streik in der New York Post:

In a manifesto published in The Guardian on Feb. 6, the brains behind the movement are calling for a "new wave of militant feminist struggle." That’s right: militant, not peaceful. The document was co-authored by, among others, Rasmea Yousef Odeh, a convicted terrorist. Odeh, a Palestinian, was convicted in Israel in 1970 for her part in two terrorist bombings, one of which killed two students while they were shopping for groceries. She spent 10 years in prison for her crimes. She then managed to become a US citizen in 2004 by lying about her past (great detective work, INS: Next time, use Google) but was subsequently convicted, in 2014, of immigration fraud for the falsehoods.

(...) Another co-author, Angela Davis, is a Stalinist professor and longtime supporter of the Black Panthers. Davis is best known for being acquitted in a 1972 trial after three guns she bought were used in a courtroom shootout that resulted in the death of a judge. She celebrated by going to Cuba.

A third co-author, Tithi Bhattacharya, praised Maoism in an essay for the International Socialist Review, noting that Maoists are "on the terrorist list of the US State Department, Canada, and the European Union," which she called an indication that "Maoists are back in the news and by all accounts they are fighting against all the right people."


Wieder einmal kostet es Mühe, im Hinterkopf zu behalten, dass wir Männerrechtler die Dämonen der Finsternis und die Feministinnen die Engel des Lichts sind. Und wieder einmal darf man nicht damit rechnen, dass deutsche Leitmedien die Initiatorinnen des Frauenstreiks näher beleuchten werden. Aus mysteriösen Gründen schaffen das nur wir privaten Blogger.



4. Das Blog "Scheidende Geister" greift in dem Beitrag Genderama: Die Wahrheit ist unerheblich meinen Blogbeitrag von gestern auf und gelangt zu dem Fazit:

Was ich wirklich bewundere: Arne Hoffmann wirkt in seinem Resümee nicht zornig und auch nicht verbittert, er bleibt sachlich. Dennoch: Aus gerechtem Zorn kann auch Kraft erwachsen. Diese Chance wird hier vergeben. Arne Hoffmann winkt mit den Fakten und hofft, dass diese einmal aufgegriffen werden.

Auf mich wirkt dieses Verhalten wie das eines Bittstellers. Als Bittsteller gewinnt man weder Revolutionen noch Evolutionen.

Es gibt keinen Grund für Journalisten ausgewogen zu berichten, ihr Bewertungs- und Belohnungssystem honoriert das nicht. Innerhalb dieses Systems auf Veränderungen zu hoffen ist genau das – Hoffnung.


Es stimmt, dass der Großteil der Männerrechtsbewegung vor allem aus introvertierten Denkern besteht. Groteskerweise gibt es über diese Bewegung Bücher wie "Angry White Men" des männerfeindlichen Demagogen Michael Kimmel oder (wie in der Süddeutschen Zeitung) Artikel wie "Pöbeln für die Männlichkeit". Zur Dämonisierung reicht es schon, dass man sich einen Hauch von Unmut über Benachteiligungen anmerken lässt, während selbst feministische Terroristinnen in unseren Medien freie Bahn genießen. Die Frage, wie man diesem Dilemma entkommen kann, bleibt immer noch unbeantwortet. Bei mir persönlich ist es sicher so, dass dadurch, dass ich mit diesem Aus-Schwarz-mach-Weiß-Irrsinn täglich zu tun habe, nur in der Form von nüchterner Distanz und allenfalls Ironie damit umgehen kann.



5. Alexander und Bettina Hammer gehören auf Telepolis zu den vereinzelten Journalisten, die sich der unkritischen, gleichgeschaltet wirkenden Berichterstattung der Leitmedien entziehen. In einem aktuellen Beitrag beschäftigen sie sich mit dem Schweigen der Unterstützer im Fall der für das linke Lager politisch wertvollen Falschbeschuldigerin Gina-Lisa Lohfink. Ein Auszug:

Seit Frau Lohfink nicht nur verurteilt wurde, sondern auch der Richter bei der Ablehnung der Sprungrevision deutliche Worte fand, finden sich nur wenige Artikel derjenigen, die einst so vehement für Frau Lohfink eintraten. Neben Alice Schwarzer waren es diverse Journalisten und Politiker, die für sie in die Bresche sprangen.

"Wir brauchen die Verschärfung des Sexualstrafrechts, damit endlich in Deutschland die sexuelle Selbstbestimmung voraussetzungslos geschützt wird.'Nein heißt nein' muss gelten. Ein 'Hör auf' ist deutlich."

(Manuela Schwesig, Bundesfamilienministerin, SPD)

"Der Fall von Gina-Lisa Lohfink führt uns dabei wieder vor Augen, dass dringend das Sexualstrafrecht reformiert werden muss. Ein 'Hör auf' ist ein Nein. Aber noch immer reicht ein Nein nicht aus, um eine Vergewaltigung strafbar zu machen."

(Gesine Agena, Die Grünen)

"Der Umgang mit Gina-Lisa Lohfink ist erschreckend. Ein Opfer wird zur Täterin gemacht, öffentlich bloßgestellt, es wird ihr nicht geglaubt. Das nimmt anderen Frauen den Mut, eine Vergewaltigung anzuzeigen."

(Katja Dörner, Die Grünen)

Wir leben in einem Land, wo den Betroffenen aus Köln vermittelt wird, dass sie eine bessere Chance auf etwas Gerechtigkeit hätten, wenn ihnen das Handy geklaut worden wäre. Und wo ein 'Hör auf' von Gina-Lisa Lohfink gleich komplett ignoriert wird — selbst wenn ein Videobeweis existiert — weil unser Sexualstrafrecht ein 'Nein' nicht als Nein akzeptiert, sondern die wehrhafte Verteidigung der sexuellen Selbstbestimmung vorsieht.

(Anne Wizorek, #Aufschrei, #Ausnahmslos)


Ja, von all denen hört man zu diesem Fall bezeichnenderweise kein Wort mehr. Warum auch? Sie haben ihr politisches Ziel schließlich erreicht.

Bettina und Alexander Hammer führen einige Absätze später weiter aus:

Zu suggerieren, der Fall Lohfink stünde dafür, dass jeder, der von sich sagt, er sei Vergewaltigungsopfer, mit einem Verfahren wegen Falschaussage rechnen müsse, ist insofern stark manipulativ und zeigt, wie gerade Heiko Maas, der sich als Vorkämpfer gegen die Fake News geriert, selbst von ihnen Gebrauch macht, wenn dies seinen Ansinnen nutzt.

Der Fall offenbart insofern auch, wie schnell sich Politik und Medien auf eine Seite schlagen, sich aber nicht in der Lage zeigen, ggf. stattgefundene Fehler oder Auslassungen zuzugeben, sondern stattdessen die Angelegenheit totschweigen bzw. später von sich sagen, sie hätten ja etwas ganz anderes gemeint. Bereits während des Verfahrens wurde auf viele sachliche Fehler der Unterstützer hingewiesen - doch wurde dann gerne davon ausgegangen, dass die Kritiker entweder Frau Lohfink selbst veurteilten oder aber sich frauenfeindlich zeigen bzw. empathielos gegenüber Opfern sexueller Gewalt. Eine wirkliche Diskussion fand nur selten statt.




6. Die männerpolitische Website A Voice for Men hat ein Video des Vortrags online gestellt, den Professorin Janice Fiamengo auf der Veranstaltung SheForHe im kanadischen Ottawa gehalten hat. Schon zum Einstieg erwähnt Fiamengo, dass sie früher selbst feministisch ausgerichtet war – so wie viele Männerrechtler und heutige Feminismuskritiker, weil wir damals noch glaubten, dass diese Ideologie der Königsweg für Gleichberechtigung, Antisexismus und ein faires Miteinander der Geschlechter wäre. Mehr über die anderen Rednerinnen bei SheForHe erfährt man hier.



7. Die Neurowissenschaftlerin Debra Soh wendet sich mit einem neuen Artikel dagegen, dass Ideologen die biologischen Unterschiede der Geschlechter wegzudiskutieren versuchen. (Kürzlich bekamen diese Versuche durch die Meldung, man könne weibliche und männliche Gehirne kaum voneinander unterscheiden, neuen Aufwind.) Ein Auszug aus Sohs Artikel:

I’ve previously discussed how science on the topic of biological sex differences is currently being molded to fit an ideological framework, and that pretending men and women are identical isn’t scientifically accurate or necessary in order for us to reach gender equality.

Four academic papers published last year fought back against this trend. Of these rebuttals, one team of sex researchers, led by Dr. Marco Del Giudice at the University of New Mexico, ran new analyses on the exact same brain data from the study that suggested you can’t tell male and female brains apart, and was able to correctly determine a given brain’s sex 69 to 77 percent of the time. That’s much higher than what would be expected if the brains were indeed more alike than different.

A movement that prides itself on being progressive and inclusive cannot be allowed to stifle and exclude ideas it deems a threat, especially when doing so carries a cost to our wellbeing. Biological sex isn’t obsolete, seeing as how it informs non-trivial things like our physical and psychological health. For example, heart disease is more common in men and stroke is more common in women.

And from a psychological perspective, men are two to five times more likely to be diagnosed with autism spectrum disorder than women, due to what’s been called the "extreme male brain".

In addition to the denial of science, what I also find concerning is the way in which this debate is unfolding. Disagreements are important because they encourage you to consider, even for a moment, a perspective that’s different from your own. It’s through hashing it out that progress is made and even if you both still disagree, you move forward with a greater understanding of their position and your own. Instead, we have reached a point of not being able to speak about this topic without people fanatically throwing around the "sexist" and "bigot" labels before promptly burying their heads in the sand.

(...) And because the political climate has become too hostile for most scientific experts to say these things aloud, the public discourse has become heavily skewed. I regularly get emails and tweets from people saying how relieved they are, because they thought they were the only one who felt this way and it was making them feel crazy. Having to censor your thoughts will do that to you. They also ask me what they should do.

I say, speak out. Every time one of these studies or misinformed think pieces comes out, I tell people what I really think about it. Engage the people around you in discussion, especially those who disagree. When challenged, people following ideas out of blind faith can’t — and won’t be willing to — debate them with you. But over time, this is how fundamental beliefs without ground are shaken.


Aber welches Leitmedium veröffentlicht im herrschenden ideologischen Klima noch dermaßen feminismuskritische Gedanken wie den Artikel einer Neurowissenschaftlerin? Der Playboy.

Gerne ereifert sich die Linke lieber über die Wissenschaftsfeindlichkeit von Donald Trump. Vor der eigenen Tür kehrt man nicht so gerne.

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