Freitag, Januar 19, 2018

Feministischer Hass trifft Boris Palmer (Grüne) – News vom 19. Januar 2018

1. Der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) lobt eine feministische Aktion gegen sexuelle Übergriffe. Die Hate Speech, die er als Antwort von den Verantwortlichen erhält, ist deutlich:

Auf Zuspruch von einem der bekanntesten Rassisten Deutschlands können wir gut verzichten. (...) Wir hassen dich.




2. Der Zürcher Tages-Anzeiger berichtet, wie schwer es das "Wechselmodell" (gemeinsame Sorge für ein Kind auch nach elterlicher Trennung) es auch in der Schweiz noch hat. Ein Auszug:

Dass der Bundesrat diese Lösung so entschieden ablehnt, ist umso erstaunlicher, als er sich dafür auf eine einzige Übersichtsarbeit stützt. Diese besagt, die alternierende Obhut könne Kinder belasten, erfordere anspruchsvolle Interaktionen sowie ein erhöhtes Einkommen der Eltern und mehr Krippenplätze. Aber sie erwähnt weder die Ergebnisse der 54 Studien, die das Wohlbefinden von Kindern in der alternierenden und der alleinigen Obhut vergleichen, noch einen der drei Konsensberichte, in welchen sich erfahrene Expertinnen gemeinsam zum Stand der Forschung äussern. In den 54 Studien zeigten die Kinder in der alternierenden Obhut – unabhängig vom elterlichen Einkommen oder von Konflikten – bessere akademische Leistungen, weniger Verhaltensauffälligkeiten und stressbedingte Krankheiten sowie eine bessere emotionale wie auch physische Gesundheit. Zudem hatten sie bessere Beziehungen zu ihren Eltern.




3. An der Uni Gießen sind die Genderstudien in der Krise.



4. Auch die französische Schauspielerin Brigitte Bardot wirbt den MeToo-Beteiligten vor, "scheinheilig und lächerlich" zu sein.



5. Ein Mörder hat bessere Aussichten auf eine glückliche Zukunft als ein Opfer von MeToo, argumentiert Jonathan Kay in der kanadischen National Post. Selbst jemand, der des Mordes schuldig gesprochen wurde, habe nach der Verbüßung seiner Strafe die Chance auf einen Neustart in der Gesellschaft. Diese Chance bleibe jenen, die durch MeToo beschuldigt werden, verwehrt.

In dem Artikel heißt es weiter:

Einige Kritiker von #MeToo haben befürchtet, dass sich die Bewegung im Extremfall zu einer Inquisition entwickeln könnte. Aber der Vergleich ist unpassend. Das Tribunal des Heiligen Amtes der Inquisition konnte eine Person wegen Judaismus, Hexerei oder Blasphemie zum Tode verurteilen. Aber es konnte eine Person auch von solchen Vorwürfen freisprechen. Dies ist der Vorteil eines Systems, in dem irgendein formaler Mechanismus von Kirche oder Staat definitiv über Schuld, Unschuld und Erlösung ausspricht: Egal wie ungenau oder unfair der Prozess auch sein mag, es besteht immer die Hoffnung, dass man wieder in die Gesellschaft eintreten, seinen Ruf wieder aufbauen und seinen Lebensunterhalt verdienen kann. Im Falle der aktuellen Welle von Männern, denen sexuelle Übergriffe oder Belästigungen vorgeworfen werden, ist das unmöglich. Jian Ghomeshi vermied das Gefängnis, aber das Urteil in seinem Strafverfahren änderte nichts an seinem Ansehen in der Rundfunkindustrie. Ob Albert Schultz, Gründungsdirektor des Soulpepper Theatre, in den gegen ihn erhobenen Zivilklagen obsiegt oder nicht: Seine Aussichten sind düster.

Dank der "sozialen Medien" [wie Facebook und Twitter] haben die Richter ihr Monopol in Sachen Schuld und Unschuld verloren. Die meisten von uns treffen heute moralische Entscheidungen über Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens nicht auf der Grundlage von Gesetzesdekreten oder priesterlichen Erlassen, sondern auf der Grundlage des von Menschenmassen ausgelösten Urteils unserer Peergroup, wie es in den sozialen Medien zum Ausdruck kommt. Der gefeuerte [kanadische Professor] Steven Galloway liefert vielleicht das beste Beispiel für dieses Phänomen: Eine von seiner eigenen Universität in Auftrag gegebene Untersuchung zeigte, dass er nichts nachweislich Falsches getan hatte, außer eine einvernehmliche Affäre mit einer Studentin zu haben. Aber Tausende von Menschen nennen ihn ein Monster in den sozialen Medien - und das aus keinem anderen Grund, als dass dies zur Modeerscheinung unter ihren Kontakten in diesen sozialen Medien geworden ist.

Im beruflichen Bereich sind diese Urteile der Masse ebenso durchsetzbar wie formelle gerichtliche Verfügungen. Selbst wenn es Theatermacher gibt, die privat glauben, dass Schultz wirklich zerknirscht ist, dass er ein reformierter Mann ist und dass er eine zweite Chance verdient, würden sie es nicht wagen, auf diesen Impuls zu reagieren - weil er die kollektive Beschämung auf Twitter und Facebook provozieren würde.

(...) Die #MeToo-Bewegung ist ein Einwegsystem der Gerechtigkeit: Mit ein paar Tweets kann sie einen Mann für immer als schuldig zu stigmatisieren; aber sie kann seinen Ruf nie wiederherstellen, wenn er sich als unschuldig erweist. MeToo kann Schande bringen, aber niemals Absolution. Es gibt keinen Richter, kein Gericht, keine Erzdiözese, bei der man den Fall zur Überprüfung, Begnadigung oder Bewährung vorbringen kann.

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